Das Panel Stadt-Land-Bodenkämpfe ist die Auskopplung einer Recherche des Filmemachers Emerson Culurgioni für den Film Landnahme (AT). Es lädt im Zuge der aktuellen Debatten über das Verhältnis von Ökologie, Ökonomie und sozialen Belangen zu einer kritischen Betrachtung der Expansion börsennotierter Immobilienfirmen in den ländlichen Raum und der Bodenpolitik ein. Klaus Dörres Landnahme-Theorem beschreibt die Übernahme nicht-kapitalistischer Bereiche wie der Daseinsfürsorge, umgesetzt durch finanzielle und juristische Maßnahmen, die sich seit der Finanzkrise 2007/08 vom städtischen in den ländlichen Raum ausdehnt. Anhand eines beispielhaften Falls von Landgrabbing in Brandenburg lässt sich eine Umgestaltung sozialer und wirtschaftlicher Landschaften abbilden, die die Notwendigkeit neuer regulativer Ansätze unterstreicht. Das Panel betrachtet kritisch die Rolle von Immobiliendeals, die nicht nur die Mieter:innen und Landwirt:innen beeinflussen, sondern auch die nachhaltige Nutzung und Verteilung des Bodens gefährden. Es wird hinterfragt, wie kapitalistische Dynamiken neue territoriale oder gesellschaftliche Bereiche vereinnahmen und zu Eigentums-, Vermögens- und Machtkonzentration führen.
Mit Jan Brunner, Klaus Dörre (abgesagt), Sabine Nuss und Uwe Zöllner
Kuratiert und moderiert von Emerson Culurgioni