Der Handel mit landwirtschaftlichen Produkten ist ein globales Geschäft. Städte werden durch ihr Umland nicht ausreichend versorgt, viele Lebensmittel tausende Kilometer zu den Verbraucher:innen transportiert. Mit Ausnahme vielleicht von Spargel, Rhabarber und einigen wenigen Wintergemüsesorten gibt es in den Frischwarenregalen der hiesigen Supermärkte kaum eine Saison. Wenn die klimapolitischen Ziele auch in Landwirtschaft und Lebensmittelversorgung erreicht werden, soziale Standards entlang der gesamten Lieferkette garantiert sein sollen, dann müssen wir Transport, Infrastruktur und globale Arbeitsbedingungen ins Auge fassen. Wie kommt die Ware in die Stadt? Wessen Hände ernten das normschöne Obst und Gemüse in den Gewächshausplantagen Europas? Wie lässt sich der planetarische Zusammenhang zwischen Natur, Mensch und Technik außerhalb einer rein mechanistischen Auffassung der Welt denken und verwirklichen? Entlang dieser Fragen präsentiert und diskutiert das Panel Weg der Ware künstlerisch-filmische Praxen, die historische Recherche, politischen Aktivismus und Bildungsarbeit auf unterschiedliche Weise miteinander verbinden. Begleitet von Solène Luginsland (Interbrigadas) kontextualisiert Aline Juárez ihren im spanischen Almería gedrehten Dokumentarfilm Frutos de Resistencia. Sandra Schäfer, die mit Into the Magnetic Fields ebenfalls in der Festivalausstellung vertreten ist, betrachtet die Geschichte der maschinellen Bearbeitung des Bodens bis hin zur aktuellen Entwicklung von KI-Anwendungen in der Landwirtschaft. Darüber hinaus stellen Eva Hertzsch und Adam Page ihr in Zusammenarbeit mit Berliner Schulen entstandenes Projekt The Last Mile. Güterversorgung nach dem Dieselverbot zum Thema Energie- und Verkehrswende vor.
Mit Eva Hertzsch & Adam Page, Interbrigadas, Aline Juárez und Sandra Schäfer
Kuratiert und moderiert von Florian Wüst.